Freitag 15. Januar 2021, 18-19.30 Uhr, Online

Chemienachhilfe. Mit Pillen und Promillen zum Glück

Mit: Peter Gasser, Markus Jann, Vanja Palmers
Moderation: Susanne Schmetkamp
Livestream (kostenlos)

Espresso macht wach, Protein macht stark und Bier macht fröhlich. Warum also nicht ein paar Pillen nehmen, die die Lust erhöhen und die Erkenntnis steigern? Um die richtige Dosis ringen: der Zen-Priester Vanja Palmers, der eine LSD-Offenbarung hatte, der Arzt Peter Gasser, der in Ausnahmefällen bei Therapien LSD einsetzen darf, und der Psychologe Markus Jann, der beim BAG für die Drogenpolitik des Bundes zuständig ist. Für eine Diskussion ohne Nebenwirkungen sorgt die Philosophin Susanne Schmetkamp.

Peter Gasser ist Arzt und Psychotherapeut mit eigener Praxis in Solothurn und einer der wenigen Ärzte weltweit, die in Ausnahmefällen LSD zu Therapiezwecken einsetzen dürfen. Er ist Präsident der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psycholytische Therapie, die die (Wieder-)Verankerung der Therapie mit bewusstseinserweiternden Substanzen zum Ziel hat, und Verfasser einer LSD-Studie bei Patient_innen mit Angstzuständen bei lebensbedrohenden Erkrankungen. Peter Gasser vertritt Milan Scheidegger, der aus aktuellem Anlass nicht am Festival teilnehmen kann.

Markus Jann ist Psychologe und machte 1985 seinen Berufseinstieg im weltweit ersten Injektionsraum für Drogenabhängige in Bern. Nach einem Zwischenspiel als Suchtberater zog es ihn dann zur Gesundheitsdirektion des Kantons Bern, wo er als Kantonaler Beauftragter für Suchtfragen tätig war. Seit 2002 ist er im Bundesamt für Gesundheit für die Vier-Säulen-Drogenpolitik des Bundes zuständig. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind der Vollzug und die Gesetzgebung in Bezug auf Cannabis und andere verbotenen Betäubungsmittel. Markus Jann vertritt Andrea Arz de Falco, die aus aktuellem Anlass nicht am Festival teilnehmen kann.

Vanja Palmers kam als Kind von Österreich in die Schweiz. Als Calida-Erbe war sein Weg als Industrieller vorgezeichnet, doch eine LSD-Erfahrung veränderte sein Leben. Er machte sich auf, den Sinn des Hierseins zu suchen, und fand Antworten im Zen-Buddhismus. Heute betreibt er in der Innerschweiz die spirituelle Begegnungsstätte «Felsentor», einen Biobauernhof und ein veganes Restaurant. Zudem kämpft er für die Rehabilitation jener Substanzen, die seinem Leben eine fundamental neue Perspektive gaben.

Susanne Schmetkamp ist promovierte Philosophin und leitet die Forschungsgruppe «Ästhetik und Ethik der Aufmerksamkeit» an der Universität Fribourg. Daneben arbeitet sie als Moderatorin und Kulturjournalistin und schreibt über Themen wie «Integrität» bei «Mad Men» und «empathisches Verstehen und moralisches Verständnis» in «Breaking Bad». Ihr neustes philosophisches Buch heisst «Theorien der Empathie – zur Einführung». Am Festival leitet sie das Lehrstuhlprogramm und ist für die filmphilosophischen Veranstaltungen verantwortlich.